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Kommentar und Zusammenfassung über den Diebstahl im Wasserturm

Der Ablauf des Diebstahls des Staatsschatzes erfolgte über Jahrzehnte hinweg und die Schlussprozesse erfolgten erst im Jahre 1759. Wie konnte das passieren?


Es könnte sich etwa folgenderweise abgespielt haben. Die Peterskirche befindet sich am Ende der Kapellbrücke. Ludwig Ales war damals Geistlicher und Organist in der Peterskirche. Sein Freund Beat Spengler bekleidete das Amt als Kaplan im Reussbuel. Diese beiden freundeten sich mit dem Stadtbediensteten Josef Anton Stalder an, der als Stadtknecht die Schlüssel zum Turm, für die Wendeltreppe und das unterste Gewölbe und die Laube besass und die Gefangenen beaufsichtigte. Sicher führte sein Weg oft über die Kapellbrücke an der Peterskirche vorbei und so lernte er wahrscheinlich die beiden Geistlichen kennen. kappelbrückeErwiesen ist, dass alle drei die Möglichkeit zum Diebstahl im Turm erforschten. Weil Stalder krank wurde, übergab man später die Schlüssel dem zweiten Stadtknecht Jgnatz Frölin, der sich ebenfalls am Raub beteiligte. Ebenfalls beteiligt waren die Ehefrauen der beiden Veronika Stalder, welche mit dem Stadtpfeiffer Karl Fassbind verheiratet war, weiter Annemarie Breitenmoser, verheiratet mit Alois Breitenmoser. Jost Franz Niklaus ebenfalls beteiligter lag im Rosengarten gefangen. Stalders Magd Elisabeth Bachmann beteiligte sich besonders aktiv am Raub. Am St. Andreastag 1758 war sie schon morgens um 4.00 Uhr unterwegs zum Wasserturm zusammen mit Maria Veronika Stalder. Frölin öffnete ihnen die Turmtüre. Dabei war auch Niklaus Schuhmacher. Alle Anwesenden versammelten sich auf der obersten Stube. Elisabeth Bachmann, auch Lisi genannt holte die Leiter aus der Verhörstube und stieg mit den Werkzeugen in die Schatzkammer hinunter. Drei Stunden dauerte die Arbeit dort. Nachher zog man mit dem Folterseil sechs Säcke Geld hoch und verschloss sorgfältig den Boden auf der Laube. Darauf begab sich die illustere Gesellschaft in das Gefängnis hinunter. Einen Säckel Geld verteilte man gleich unter die Anwesenden, das bei kaltem Braten und gutem Wein. Als Frölin abends um 18.00 Uhr die Turmtüre wieder öffnete fand er die Beteiligten auf der Wendeltreppe sitzend vor.

 

Fortsetzung folgt

Teddy Distel

 

 

Schützengesellschaft der Stadt Luzern, Hochdorferstrasse 1, 6020 Emmenbrücke

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