geschrieben von Rennward Cysat, Teil 3

Wenn ein Schütze in den Stand geht und die Büchse hinlegt, darf er die Büchse nicht mehr geladen aus dem Stand tragen. Geht ein Schuss nicht los, hat er die Büchse in den Nebenstand zu tragen und sie von den Leuten abgewendet zu entladen. Die Missachtung dieser Vorschrift bedingt eine Busse von einem halben Schilling an das Licht (Kerze) von St. Sebastian.

Wenn ein Schütze die Büchse in das Standhäuslein bringt und die Büchse in Anschlag bringt, der Schuss aber nicht losgeht so zählt der Schuss. Beim dritten Mal, wenn der Schütze die Büchse am Anschlag lässt zählt der Schuss.

Keiner soll dem anderen im Stand, wenn die Büchse angeschlagen ist, den Abzug (Tegel) betätigen.

Jeder Schütze, der in den Stand kommt, muss in Ruhe gelassen werden. Trefferwetten sind verboten.

Von Kugeln und Steinen und wie sie beschaffen sein sollen.

Jeder Schütze auf der Zilstatt der schiessen will, der soll „ fry simpel Kuglen, die weder gefütteret, gefideret noch verbunden syen, weder mit schnüren noch daheinerley». Schützen, die zwei Kugeln laden oder obiger Regel nicht entsprechen, verlieren ihr Schiesszeug und dürfen den Schiessstand nicht mehr betreten.

Es ist verboten zu den Scheiben zu laufen, ausser man werde vom Schützenmeister mit einem Brief dahin geschickt. Verstoss gegen diese Regel kostet den Schützen 2 Schilling Busse. Will der Schütze nicht bezahlen, trägt ihn der Schützenmeister nicht mehr ein.

Fortsetzung folgt...
Teddy Distel