Das genaue Gründungsjahr der Schützengesellschaft der Stadt Luzern im ausgehenden Mittelalter ist nicht bekannt. Was bekannt ist aus den Jahren 1354/55 ist die Anzahl und der Bestand der privaten Armbrüste.

Seit dem Jahre 1354 sind Armbrustmeister (Armbrester) und auch die Namen der Armbrustschützen und seit 1418 die Namen der Schützenmeister bekannt. 1425 betrug die Anzahl Schützen 100, davon allein 20 aus der Stadt. Man darf annehmen, dass seit dieser Zeit ein geregelter Schiessbetrieb stattfand. Juni 1424, die Schützen erhalten vom Rat das Haus des Klerikers Kaspar von Mos das Carvetschenhaus (heute Metzgerrainli), der erste Sammelpunkt der Gesellschaft zu Schützen. In einem Protokoll ist jedoch vermerkt, sie fanden daselbst jedoch nicht „hofstatt und wythy genoug„.10 Juni 1429, in einem weiteren Protokoll ist zu vernehmen Rat und Hundert geben den Schützen „ihr Huse in der mehren Statt neben des Stadtschribers Huse uff der Rüsse, von sunderer fründtschaft wegen, also das si und ihr nachkommen daselb hus von der Statt ze ir trinkstuben haben sullen„. Bedingung dazu war, das Haus durfte nicht verkauft werden. Sollte die Gesellschaft zerfallen, musste das Haus an die Stadt zurückgegeben werden. Die zweite Gesellschaftsstube bestand zwischen Reuss und Fischmarkt 400 Jahre lang. Das Haus steht heute nicht mehr, es wurde 1853 abgetragen. Im Jahre 1807 verlegte man das Stubenrecht in das Casino, in die Liegenschaft des Generalleutnant Ludwig Pfyffer. Dies anlässlich mit der Vereinigung der Gesellen zu Schützenstube, mit denjenigen der Kaufleute-Trinkstuben, Herrenstube genannt. Der Bau besteht heute noch, ihn ziert am Eingang das Wappen der Schützen von 1807. Daraus geht hervor: die Gruppe der Armbrustschützen der Stadt Luzern bestand seit 1397. Sie besassen seit 1424 eine Trinkstube.

Fortsetzung folgt...
Teddy Distel