Renwardt Cysat berichtet über das Archiv im Wasserturm

Die wichtigsten Papiere der Stadt Luzern verblieben bis tief in das 16. Jahrhundert im Archiv des Wasserturms. Cysat berichtet eigenhändig darüber im „Nüw Schuldbuechlin“ S. 30:

Jtem so hab ich ein treffenliche langwirig müg und arbeit ghan, Miner GHerren Canzly, die in 50 Jahren nit uffgerumpt worden, ze sübern, ernüwern, alle ding uff ze rumen, zu geristriren, sübern, ernüwern, verzeichnen und in Ordnung ze bringen , dann es schier alles zu ze huffen wie ein ungebunden Kartenspil gelegen; desglichen ouch ettlich Zeinen voll der altem brieffen in die Catzly gehörig, so oben 100 Jharen syd daz man das jetztig Rathuss am Kornmerckt erbuwen, Jm Wasserthurm uff dem Estrich und Kästen gelegen under den Müsen, schön alt ding, alles wider gesübert und jedes an sin Ort geordnet; war vil von Müsen geschendet. Verhoff ouch etwas ergetzung darfür, dann ich Anno 1570 angefangen, so bald ich underschryber worden, und daz mit erloubnuss MG Herren und Herrn Stattschribers säligen; hat alles ein sonder flyss und grosse arbeit brucht, hab myn Zytt und kurtzwyl da vertryben, mit grossem nutz der statt und M.G. Hr. in ewigkeit. Ist ouch den nachkommenden stattschrybern ein gross füederung.

Das kommt mir Teddy Distel dem Schreiber diese Berichtes doch alles sehr bekannt vor. Lieber Renward Cysat das was du im Jahre 1570 also vor über 430 Jahren als gutes Vorbild erlebt hast hat sich bis heute in den Jahren 1999 – 2003 nicht geändert, (ausser den Mäusen) ich habe es als Archivar der Schützengesellschaft der Stadt Luzern selbst erfahren.  

Dieser 47. Bericht ist der Letzte in dieser Serie. Falls sie einiges aus alter Zeit unserer Gesellschafts- Luzerner- und Schweizergeschichte interessierte was sie vielleicht nicht wussten, sie da und dort ein bisschen schmunzelten, hat meine Arbeit ihren Zweck und das Ziel erreicht.

Teddy Distel

In Namen des Schützenrates und als „Neuer“ Redaktor des Stadtschützen möchte ich unserem Kameraden Teddy Distel recht herzlich für seine sehr gute Arbeit danken.

Oskar Scherer, Redaktor.